Akupunktur für Tiere
Die Akupunktur ist Teil der traditionell chinesischen Medizin (TCM), die im Laufe von Jahrtausenden in Asien entwickelt worden ist. Sie geht von der Lebensenergie des Körpers (Qi) aus, die auf Leitbahnen, den sogenannten Meridianen zirkuliert und einen regulierenden Einfluss auf alle Körperfunktionen hat, die durch die Stimulation von Akupunkturpunkten erfolgt.
Solange diese Regulation ungestört funktioniert, ist der Organismus des Tieres im Gleichgewicht und das Tier ist gesund. Die seelische und körperliche Verfassung eines Tieres unterliegt jedoch einem permanenten Wandel. Bei erheblichen Störungen des Gleichgewichts kommt es laut TCM zu Stauungen im Energiefluss. Daraus entwickelt sich in einem Energiekreis ein Energieüberfluss und im anderen ein Energiemangel. Mögliche Folge ist, dass das Tier krank wird. Jedes kranke Tier ist ein Individuum, das wiederum individuell behandelt werden muss. Mit Hilfe von Akupunkturnadeln/Laser/Händen auf entsprechend lokalisierten Akupunkturpunkten können nicht nur Schmerzen gelindert, sondern auch gestörte Organfunktionen wieder in Fluss gebracht werden. Das natürliche Gleichgewicht wird wieder hergestellt und bestmöglich erhalten. Nicht nur die gerade vorherrschende Problematik wird erfassen, sondern auch eventuell darunterliegende Störungen können somit erkannt und therapiert werden.
Für die Diagnose werden die Zunge, der Puls, die sogenannten Shu-Punkte (wichtige Akupunkturpunkte entlang des Rückens), bei Pferden die Ting-Punkte (die End- oder Anfangspunkte der Meridiane im
Bereich des Kronsaumes) und weitere auf den Patienten abgestimmte Akupunkturpunkte untersucht. Der Behandler nutzt zudem seine fünf Sinne – Sehen, Riechen,
Schmecken, Fühlen und Hören, welche wichtige Hinweise auf Störungen im Organismus liefern. Nach dieser Untersuchung werden unterschiedlich viele Akupunkturpunkte individuell auf den Patienten
abgestimmt behandelt.
Hunde und Katzen behandle ich meistens auf dem Boden. Es ist von Vorteil, wenn die Tiere dabei stehen. Die Nadeln verbleiben ungefähr 15-30 Minuten an Ort, während dieser Zeit dürfen die Tiere
sich gerne auch hinsetzen oder hinlegen.
Pferde untersuche und behandle ich gerne in einem ruhigen Bereich, wo das Pferd sich entspannen kann. Die Therapie findet auf einem Boden ohne Einstreu statt, damit eine eventuell abfallende
Nadel leichter aufgefunden werden kann.
Die erste Untersuchung und Behandlung eines Patienten dauert meist ungefähr eine Stunde. Eine Folgebehandlung kann einen kürzeren Zeitraum beanspruchen, abhängig von der Erkrankung und der
Reaktion des Patienten.
Je nach Beschwerdebild werden die Tiere vorerst im Abstand von ungefähr einer Woche etwa 3 Mal behandelt. Nach dieser
Zeit ist in der Regel eine Besserung der Symptomatik ersichtlich. Ob weitere Behandlungen nötig sind, wird dann individuell festgelegt.